Shinrin-yoku Teil 2: Eine Anleitung in zehn Schritten
1. Schlendern
Gehe langsam und gemütlich spazieren. Streckenverlauf, Ziel und Dauer sind nicht festgelegt.
2. Rasten
Halte inne, verausgabe dich nicht. Lege rechtzeitig Pausen ein. Lass die Seele nachkommen.
3. Wahrnehmen
Erlebe, was dich umgibt, aber ohne Leistungsdruck. Staune, geniesse die Formen, Farben, Gerüche und Geräusche des Waldes. Leg dich ins Laub, sonne dich. Berühre eine Rinde, lehne dich an einen Stamm, setze dich auf einen Baumstumpf. Probiere junge Blätter, die du kennst. Entdeckst du einen Bach, schau aufs Wasser, kühle deine Füsse.
4. Ausprobieren
Gehe mit offenem, wachem Blick, entdecke Bekanntes neu. Lege ein Mandala, flechte Gräser, sammle Steine, Eicheln oder Kastanien, suche dir einen schönen Spazierstock.
5. Sanfte Bewegung
Balanciere über Stämme, hüpfe über Stümpfe. Wenn du kannst, übe Yoga – der Körper bekommt so mehr Sauerstoff.
6. Achtsamkeit
Sei mit deiner Aufmerksamkeit im Moment, staune vorbehaltlos, nimm Eindrücke wertfrei wahr.
7. Augenentspannung
Schau in die Ferne: Geniesse das Grün des Waldes, entlaste deine monitormüden Augen.
8. Atemübungen
Setze dich an einen schönen Platz, und beobachte deinen Atem, lass ihn kommen und gehen.
9. Meditation
Sammle dich, beruhige deinen Geist, dann findest du zur Ruhe. Anfänger lassen sich anleiten.
10. Stille
Schweige, träume und geniesse das Alleinsein.
Quelle: ZEIT Wissen Nr. 3/2018, 17. April 2018