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Blog

Im New Leaf Blog werden periodisch aktuelle Neuigkeiten aus dem Bereich Gesundheit und Chinesische Medizin publiziert.

Buchtipp: Ikigai von Ken Mogi

Jean-Philippe Rüegg

Was ist Ihr Grund, weshalb Sie morgens aufstehen? Wenn Sie diese Frage nicht gleich beantworten können, ist das Thema Ikigai etwas für Sie. Das Prinzip von Ikigai ist tief im japanischen Alltag verwurzelt und beutet so viel wie „das, wofür es sich zu leben lohnt“.

Zugfahrt in Japan: der Kontrolleur verbeugt sich beim Eintreten in das Abteil, und nochmals beim Austreten. Wer schon einmal in Japan war, hat bestimmt schon solche oder ähnliche Szenen erlebt. Aus westlicher Sicht verwunderlich oder inspirierend, in Japan ganz alltäglich. Was steckt hinter solchen Gesten und was bewegt Menschen dazu? Das Buch „Ikigai“ von Ken Mogi liefert spannende Hintergrundinformation über das japanische Denken. Man trachtet danach, sein Ikigai zu finden und zu leben, egal ob in der Karriere, in Beziehungen oder in der Freizeit. Entscheidend ist dabei, sein Ziel mit Hingabe zu verfolgen und etwas um der Sache selbst willen zu tun. 

 

Die Fünf Säulen von Ikigai 

1.     Klein anfangen

2.     Loslassen lernen

3.     Harmonie und Nachhaltigkeit leben

4.     Freude an kleinen Dingen entdecken

5.     Im Hier und Jetzt sein

 

Fazit von New Leaf

Der Autor Ken Mogi ist Neurowissenschaftler und erläutert anhand von zahlreichen Beispielen, wie man sein Ikigai findet. Die Beispiele scheinen an manchen Stellen etwas an den Haaren herbeigezogen und es fehlt teilweise der rote Faden. Dies tut jedoch der Tatsache keinen Abbruch, dass eine Auseinandersetzung mit dem Thema Ikigai sehr spannend und hilfreich sein kann. Ken Mogi gewährt seinen Lesern einen authentischen Einblick in die japanische Kultur und Denkweise. Deshalb: unbedingt lesen, wenn Sie sich von diesen Themen angesprochen fühlen. 

Schlaf Teil 2 - Tipps für einen besseren Schlaf

Jean-Philippe Rüegg

Der erste Schritt zu einem besseren Schlaf bildet die Schlafhygiene. Folgende Strategien können Sie heute noch umsetzten für einen besseren Schlaf. 

Schlafenszeiten einhalten

Jeden Tag ungefähr zur selben Zeit zu Bett gehen und aufstehen. Auch an Wochenenden. 

Nickerchen

Vermeiden, oder nur sehr kurz. Nicht nach 15 Uhr. 

Bildschirme vermeiden

Handys, Tablets und Computerbildschirme vor dem Zubettgehen ausschalten, da sich das Blaulicht auf das Gehirn ähnlich wie Sonnenlicht auswirkt und uns wach hält. 

Schlaf-Oase kreieren

Entfernen Sie Gegenstände, die nicht ins Schlafzimmer gehören. Schaffen Sie einen Ort, an dem Sie sich wohl fühlen und sich von der Welt zurückziehen können. 

Optimale Verhältnisse schaffen

Den Raum möglichst dunkel und kühl halten (zwischen 15 und 20 Grad). Das Zimmer mit ausreichend frischer Luft versorgen. 

Genussmittel

Genussmittel wie Koffein, Alkohol und Nikotin sollen vor allem am Abend vermieden werden.

Wachliegen

Wenn Sie nachts lange wach liegen und sich darüber zu ärgern, sollten Sie aufstehen. Dadurch vermeiden Sie, dass das Schlafzimmer mit quälenden Einschlafversuchen assoziiert wird. Gehen Sie dann wieder ins Bett, wenn Sie denken, dass Sie bereit zum Schlafen sind. Vermeiden Sie es ausserdem auf die Uhr zu schauen, denn das führt zu unnötigem zusätzlichen Stress. 

Leiden Sie unter Schlafstörungen? New Leaf kann helfen. In der Chinesischen Medizin können Schlafstörungen diverse Ursachen haben. Melden Sie sich an für Akupunktur und finden Sie heraus, wie die Chinesische Medizin Ihnen helfen kann besser zu schlafen.

Schlaf Teil 1 - Wissenswertes

Jean-Philippe Rüegg

Viele Leute finden den Weg in die Akupunktur-Praxis, weil sie schlecht schlafen. Schlaf ist nötig zur Wiederherstellung der physischen und psychischen Kräfte und ist eine grundlegende biologische Funktion. Nachstehend ein paar Fakten zu Schafstörungen:

  • Ein Viertel der Schweizer Bevölkerung leidet unter Schlafstörungen. Nur 5% haben nie Einschlafschwierigkeiten oder einen unruhigen Schlaf. 

  • Menschen, die weniger als sieben Stunden pro Nacht schlafen, haben ein höheres Risiko für diverse Krankheiten wie Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfälle und Depressionen. 

  • Die Schlafqualität hat einen direkten Zusammenhang mit dem Immunsystem. 

  • Gute soziale Kontakte haben einen Einfluss auf den Schlaf, da sie bei der Bewältigung von schwierigen belastenden Situationen helfen. 

  • Alkoholkonsum führt zu qualitativ schlechterem und weniger erholsamem Schlaf.

  • 20 bis 21 Stunden ohne Schlaf sollen einen ähnlichen Effekt haben wie 0,8 Promille Alkohol. Schläfrigkeit kann also beim Autofahren zu einem grossen Problem werden. 

  •  Körperliche Aktivität wirkt sich positiv auf den Schlaf aus – sofern sie während des Tages und nicht vor dem Zubettgehen statt findet. 

  • Schlafmangel über längere Zeit beschleunigt den Alterungsprozess. 

 

Was passiert genau beim Schlafen?

Während der Körper in einen Ruhemodus kommt, läuft das Hirn auf Hochtouren und macht ein nächtliches „Backup“ aller Eindrücke. Der Schlaf festigt Erinnerungen, schafft Verbindungen zu alten Erinnerungen und kreiert Pfade um diese abzurufen. Beim Schlaf „reinigt“ sich das Hirn von selbst und entledigt sich bestimmter Abfallprodukte, die der Gedächtnisleistung schaden können.

Quellen: 

Schlafstörungen in der Bevölkerung, Bundesamt für Statistik, 19.5.2015
The new medicine, The New York Times, 2019

Coronavirus: Was ich tun kann um resistent zu bleiben

Jean-Philippe Rüegg

Immunesystem

In den letzten Tagen haben Sie eine Vielzahl wegweisender Informationen betreffend des COVID-19 erhalten. Neben den Verordnungen wie häufiges Hände waschen und Social Distancing um Ansteckungen mit dem Corona Virus zu vermeiden, gibt es aber nur wenige Informationen darüber, was zusätzlich getan werden kann, um das Immunsystem gesund zu halten. New Leaf hat folgende wissenschaftlich fundierte Massnahmen recherchiert, damit Sie der Infektionsgefahr gestärkt entgegentreten können.

Atemwegspflege

Die bewusste Pflege des Rachenraums kann einen wesentlichen Beitrag zur Virenbekämpfung leisten. Sie stellt sicher, dass bei einer Infektion möglichst wenig Viruspartikel die Lunge erreichen. 

Was man tun kann: 

  • Durch die Nase atmen

  • Antivirale Mundspühlungen

  • Gurgeln

  • Heissen Ingwertee trinken (frischer Ingwer)

  • Regelmässiges Inhalieren von Wasserdampf

  • Auf Rauchen möglichst verzichten

Schlaf

Genügend Schlaf ist wichtig: weniger als sieben Stunden pro Nacht soll sich negativ auf das Immunsystem auswirken. 

Was man tun kann: 

  • Für ausreichend Erholung auf Schlafhygiene achten

  • Massnahmen zur Stressreduktion (siehe unten)

  • Akupunktur kann bei Schlafstörungen helfen und zur Förderung eines gesunden Schlafrhythmus beitragen

Ernährung

Je besser der Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgt wird, desto besser kann er sich gegen Krankheiten wehren.

Was man tun kann: 

  • Frische Produkte zu sich nehmen, viele Früchte und Gemüse 

  • Auf raffinierten Zucker verzichten

  • Auf Alkohol verzichten

  • Tipp aus der Chinesischen Medizin: die Hühnersuppe

Vitamine und Mineralstoffe 

Als Nahrungsergänzung sind die Vitamine und Mineralstoffe vor allem dann wichtig, wenn ein Mangel vorliegt. Nachstehend einige der Wichtigsten: 

  • Zink, Selen, Eisen, Kupfer

  • Vitamin A, B6, B12, C, D, E

Stress

Sich andauerndem Stress auszusetzen hat eine negative Auswirkung auf Wohlbefinden und Gesundheit. Das Stresshormon Cortisol löst im Körper eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion aus, was sowohl das Immunsystem als auch die Verdauung beeinflusst. 

Was man tun kann: 

  • Atemübungen wie beispielsweise die Zwerchfellatmung: Halten Sie die eine Hand auf der Brust, die andere auf dem Bauch. Atmen Sie langsam durch die Nase ein. Die Hand auf dem Bauch sollte sich durch den Atem bewegen. Atmen Sie langsam durch den Mund aus. 

  • Mindfulness-Meditation

  • Akupunktur

Bewegung

Bewegung kann einen wichtigen Beitrag zu einem gesunden Immunsystem leisten. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass man sich nicht überanstrengt, da das Immunsystem sonst geschwächt wird und Zeit braucht um sich zu erholen. 

Was man tun kann: 

  • Moderate Bewegung an der frischen Luft und an der Sonne

Besuchen Sie New Leaf Akupunktur

Akupunktur ist als vorbeugende Massnahme geeignet um das Immunsystem zu unterstützen. Ausserdem kann sie regulierend auf Stress und Schlaf wirken und das Immunsystem auf diesem Weg zusätzlich stärken.

Quellen: 

  • Zukunftsblog ETH Zürich, Prof. Viola Vogel, 13.3.20

  • Wie Schlaf das Immunsystem stärkt, Dr. Luciana Besedovsky und Dr. Stoyan Dimitrov, Universität Tübingen, 12.2.19

  • Acupuncture Regulates Leukocyte Subpopulations in Human Peripheral Blood. Evid Based Complement Alternat Med. 2007 Dec;4(4):447-453)

Jean-Philippe Rüegg im Interview mit Vayamo

Jean-Philippe Rüegg

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Jean-Philippe Rüegg stand dem Gesundheitsportal von Blick Rede und Antwort. Erfahren Sie mehr über seine Sicht auf die Akupunktur, den Placebo Effekt oder über kontroverse wissenschaftliche Studien.

Die Vayamo-Webseite behandelt aktuelle Themen rund um Gesundheit und Wohlbefinden.

Hier finden Sie den Link zum Interview:

Was man über den Kater wissen sollte

Jean-Philippe Rüegg

Wie entsteht ein Kater?

Es ist nicht alleine die Dehydrierung. Alkohol reizt den Magen und den Dünndarm und führt zu einem Elektrolyten-Ungleichgewicht. Für den Kater verantwortlich ist ein Abbauprodukt von Alkohol namens Acetylaldehyd. Dieses führt zu erhöhtem Herzschlag, Schwitzen und Übelkeit. 

Gut zu wissen

  • Manche Menschen leiden stärker unter einem Kater aufgrund ihrer Gene

  • Das Gewicht und was man gegessen hat spielt eine Rolle

  • Das Alter könnte einen Einfluss haben, da der Körper Alkohol weniger effizient umwandeln kann

  • Das „Konterbier“ funktioniert nicht und verlängert den Kater nur

  • Fettiges Essen vor dem Trinken kann dabei helfen, die Aufnahme von Alkohol ins Blut zu bremsen

Wie man die Symptome bekämpft

  • Wasser trinken gegen die Dehydratation

  • Schmerzmittel (kein Paracetamol, da es ebenfalls in der Leber abgebaut wird!)

  • Sportgetränke mit Elektrolyten

Fazit

Es ist leider wahr - die einzige effiziente Gegenmassname ist Trinken in Massen. Während eines Katers sind die Entscheidungsfähigkeit, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis und die motorische Fähigkeiten beeinträchtigt. Deshalb: sich genügend Zeit zur Erholung gönnen… oder wenig trinken.

 

Quelle: A scientist’s guide to life: how to survive a hangover, BBC Science Focus, Weihnachten 2019

Wie das soziale Umfeld auf unsere Gesundheit wirkt

Jean-Philippe Rüegg

Die Feiertage stehen vor der Tür - für viele Leute eine stressige Zeit im Jahr. Doch was können wir ihr Positives abgewinnen? Sehr vieles, wenn man den sozialen Aspekt genauer betrachtet.

Was stärkt unser Wohlbefinden und hält uns gesund, damit wir länger leben? Diese Frage beschäftigt viele Menschen. Gemäss Selbsteinschätzungen bei Umfragen sind die Spitzenreiter Nichtrauchen, körperliche Aktivität und gesunde Ernährung.

Doch reicht das wirklich aus?

Tatsächlich rangiert Nichtrauchen gemäss empirischer Forschung auf dem dritten Platz hinsichtlich Einfluss auf die Lebenserwartung. Die Spitzenplätze belegen jedoch 1. die Unterstützung durch andere und 2. Das Eingebundensein in die Gemeinschaft. Zwei soziale Faktoren also. Umgekehrt ausgedrückt: Nichts ist lebensbedrohlicher als fehlende soziale Unterstützung und Einsamkeit. Bereits das Gefühl, eingebunden (oder eben allein) zu sein, wirkt sich direkt auf unser Schmerzempfinden aus. Studien konnten zeigen, dass Formen von sozialem Ausschluss via Computerexperiment direkt das Schmerzareal im Gehirn aktivieren. Sozialer Einschluss hingegen zeigte Aktivität im Belohnungszentrum. Untersuchungen zu gemeinsamen Aktivitäten zeigten stärkeres Vertrauen in die Mitmenschen und entsprechend höhere Werte zur Kooperation.

Gerade zur aktuellen Zeit, in welcher es möglich ist, virtuell in Verbindung mit anderen zu gehen, ist es umso wichtiger, nicht zu vergessen, sich Zeit für soziale Kontakte im realen Leben zu nehmen.

Nutzen wir also die Gelegenheit, um während der Feiertage unsere sozialen Kontakte zu pflegen. Wir tun damit unserer Gesundheit, und der Gesundheit unserer Mitmenschen, einen grossen Gefallen.

Quelle: Psychologie Heute, Februar 2019, S. 64-69 sowie C. Haslam u.a.: The new psychology of health. Unlocking the social cure. Routledge, Abingdon 2018.

Drei einfache Atemübungen für den Alltag

Jean-Philippe Rüegg

Wir tun es jederzeit, aber meistens unbewusst: atmen. In dieser kurzen Anleitung teilt Lucas Rockwood, ein bekannter Yoga-Lehrer, seinen einfachen, aber effizienten Ansatz der Yoga-Atmung. Seine Theorie: in Situation, in denen wir angespannt sind und in eine Kampf-oder-Flucht-Reaktion kommen, haben wir die Tendenz stärker einzuatmen. Analog dazu, haben wir bei Entspannung Tendenz stärker auszuatmen. Seine drei Übungen basieren auf diesem Prinzip. Sind einfach anzuwenden und gut in den Alltag zu integrieren. Man soll dabei eine aufrechte Sitzposition einnehmen, Gesicht und Schultern entspannen, die Augen schliessen und durch die Nase ein-und ausatmen: 

 

Wasser-Atmung

  • Wirkt ausgleichend

  • 4 Sekunden einatmen, 4 Sekunden ausatmen

 

Whiskey-Atmung

  • Wirkt entspannend (parasympathisches Nervensystem)

  • 4 Sekunden einatmen, 8 Sekunden ausatmen

 

Kaffee-Atmung

  • Wirkt dynamisierend (sympathisches Nervensystem)

  • 20 Mal schnell ein- und ausatmen, dabei auf das Ausatmen fokussieren (ähnlich wie Niesen)

 

Shinrin-yoku Teil 2: Eine Anleitung in zehn Schritten

Jean-Philippe Rüegg

1. Schlendern

Gehe langsam und gemütlich spazieren. Streckenverlauf, Ziel und Dauer sind nicht festgelegt.

2. Rasten

Halte inne, verausgabe dich nicht. Lege rechtzeitig Pausen ein. Lass die Seele nachkommen.

3. Wahrnehmen

Erlebe, was dich umgibt, aber ohne Leistungsdruck. Staune, geniesse die Formen, Farben, Gerüche und Geräusche des Waldes. Leg dich ins Laub, sonne dich. Berühre eine Rinde, lehne dich an einen Stamm, setze dich auf einen Baumstumpf. Probiere junge Blätter, die du kennst. Entdeckst du einen Bach, schau aufs Wasser, kühle deine Füsse.

4. Ausprobieren

Gehe mit offenem, wachem Blick, entdecke Bekanntes neu. Lege ein Mandala, flechte Gräser, sammle Steine, Eicheln oder Kastanien, suche dir einen schönen Spazierstock.

5. Sanfte Bewegung 

Balanciere über Stämme, hüpfe über Stümpfe. Wenn du kannst, übe Yoga – der Körper bekommt so mehr Sauerstoff.

6. Achtsamkeit

Sei mit deiner Aufmerksamkeit im Moment, staune vorbehaltlos, nimm Eindrücke wertfrei wahr.

7. Augenentspannung

Schau in die Ferne: Geniesse das Grün des Waldes, entlaste deine monitormüden Augen.

8. Atemübungen

Setze dich an einen schönen Platz, und beobachte deinen Atem, lass ihn kommen und gehen.

9. Meditation

Sammle dich, beruhige deinen Geist, dann findest du zur Ruhe. Anfänger lassen sich anleiten.

10. Stille

Schweige, träume und geniesse das Alleinsein.

Quelle: ZEIT Wissen Nr. 3/2018, 17. April 2018

Shinrin-yoku: Die japanische Kunst des Waldbadens

Jean-Philippe Rüegg

Wo es würzig riecht, das Licht milde schimmert, die Luft klar ist, sich die Wipfel im Wind wiegen und der Boden unter den Füssen federt. Nur schon die Beschreibung eines schönen Waldes weckt bei uns positive Assoziationen. In den Wald eintauchen – darauf basiert die japanische Tradition des Shinrin-yoku, des Wald(luft)badens.

Qing Li forscht an der Nippon Medical School und ist eine Koryphäe der Waldmedizin. Sein Ziel: die Waldmedizin zu einer international anerkannten Wissenschaft zu machen. Der Professor praktiziert mit seinen Studenten Shinrin-yoku und gibt folgende Anleitung: "Schau dir die Farben der Bäume an, atme tief ein, hör die Blätter rauschen. Wenn du müde bist, darfst du dich ausruhen, wo und wann du willst. Wenn du durstig bist, darfst du etwas trinken, wo und wann du willst. Dreckige Hände machen dich gesund. Waldgänge klären deine Gedanken."

Das japanische Landwirtschaftsministerium führte Shinrin-yoku schon Anfang der achtziger Jahre ein und förderte ein millionenschweres Forschungsprogramm, um die medizinische Wirkung des Waldbadens nachzuweisen. Vor zwölf Jahren eröffnete dann das erste Zentrum für "Waldtherapie", und japanische Universitäten bieten inzwischen eine fachärztliche Spezialisierung in "Waldmedizin" an. In mehreren Studien hat Li gemeinsam mit japanischen und koreanischen Kollegen gezeigt, dass schon ein kurzer entspannter Spaziergang durch den Wald einen Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Im Wald steige die Zahl der Killerzellen und das Immunsystem verbessere sich, schreiben die Wissenschaftler. Blutdruck, Kortisol und Puls würden sinken – schon nach einer Stunde im Wald.

Eine kurze Shinrin-yoku-Anleitung gibt es im nächsten Blog-Beitrag.

Quelle: ZEIT Wissen Nr. 3/2018, 17. April 2018

Selbstbewusst durch Power-Posing

Jean-Philippe Rüegg

Eine einfache Übung, die ich immer wieder gerne meinen Klienten mitgebe, nennt sich Power-Posing. Um einen Effekt zu erzielen, brauchen Sie nur zwei Minuten Zeit. Dies zumindest behauptet die Sozialpsychologin Amy Cuddy in ihrem beliebten TED-talk Ihre Körpersprache beeinflusst, wer Sie sind. Die Wissenschaftlerin erklärt auf klare Weise, wie unsere Körpersprache und unsere Haltung unseren Geist beeinflusst – nämlich indem wir eine starke und offene Haltung einnehmen, die Cuddy Power-Pose nennt. Die Aussagen basieren auf den Ergebnissen ihrer Studie, die sie an der Harvard Universität durchgeführt hat. Dabei mussten die Probanden*innen während zwei Minuten entweder eine selbstsichere, expansive Körperhaltung einnehmen, oder eine unsichere und in sich gekehrte. Es stellte sich heraus, dass die Teilnehmer*innen mit der selbstsicheren Haltung besser in Vorstellungsgesprächen abschlossen, als die anderen Probanden*innen.

Eine weitere Erkenntnis aus dieser Studie hat gezeigt, dass Power-Posing einen messbaren Effekt auf die Hormone hat. Das Stresshormon Cortisol soll dadurch verringert werden, während der Testosteronspiegel erhöhrt wird. Für die Wissenschaftlerin war der Beweis erbracht, dass Power-Posen einen positiven Effekt auf das Selbstbewusstsein hat.

Nehmen Sie sich die zwei Minuten für Power-Posen. Zum Beispiel morgens, um den Tag gut zu starten. Eine einfache und nachweisbar effiziente Methode für mehr Entspanntheit und mehr Entschlossenheit.

Der entspannendste Song der Welt

Jean-Philippe Rüegg

nature

Wer schon in unserer Gemeinschaftspraxis war, hat bestimmt bemerkt, dass wir im Wartebereich gerne mit Düften und Klängen arbeiten, um eine positive und entspannende Atmosphäre zu kreieren. In diesem Beitrag geht es um Klänge, spezifisch um ein Lied, das zur Zeit häufig bei uns zu hören ist. Weshalb gerade dieses Lied?

Die britische Band Marconi Union hat zusammen mit Klangtherapeuten der British Academy of Sound Therapy daran gearbeitet, anhand von wissenschaftlichen Theorien den perfekten entspannenden Song zu kreieren. Das ist ihnen gemäss einer Studie von Mindlab International auch gelungen. 

Das Lied mit dem Titel „Weightless“ beginnt mit einem Tempo von 60 Schlägen pro Minute und verlangsamt sich mit der Zeit auf 50. Beim Hören passt sich die Herzfrequenz dem Tempo an. Gleichzeitig senkt sich der Blutdruck. Die Melodie wiederholt sich nie – dadurch kann man als Zuhörer besser entspannen und versucht nicht, die Melodie unbewusst vorauszuahnen. 

Gemäss Dr. Davis Lewis-Hodgson von Mindlab International ist die Wirkung dieses Liedes auf die Probanden ausserordentlich stark, verglichen mit der Wirkung von jedem anderen Lied, das untersucht wurde. „Weightless“ führte zu einer 65 prozentigen Reduktion von Angstempfinden und Unruhe bei den Studienteilnehmern. Hirnscans haben gezeigt, dass Musik einen Einfluss auf tiefliegende Hirnregionen hat; neben den Regionen, die für die Verarbeitung von Klängen zuständig sind, reagieren auch solche, die mit Emotionen assoziiert werden. 

Auf diesem Gebiet bleibt noch vieles zu erforschen. Es ist aber unbestritten, dass Musik einen Einfluss auf die Psyche hat – sei es um die Konzentration zu fördern oder, wie in diesem Fall, um sich zu entspannen. Nehmen Sie sich einen Moment Zeit für „Weightless“. Das Lied dauert 8 Minuten, die man für den gewünschten Effekt voll ausnutzen soll. Man findet ebenfalls zehnstündige Versionen davon. Die Forscher warnen davor, das Lied beim Autofahren zu hören, da es bei machen Leuten einschläfernd wirken kann. Wir wünschen gute Entspannung mit „Weightless“. 

Ätherische Öle in der Chinesischen Medizin

Jean-Philippe Rüegg

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Ein paar interessante Fakten

  • Sie haben einen öffnende Wirkung auf die Sinnesorgane und können unsere Wahrnehmung und die Art, wie wir die Welt sehen, verändern. 

  • Ihre Anwendung zielt darauf ab, Klarheit in unser Leben zu bringen und neue Möglichkeiten zu öffnen. 

  • Die Ätherischen Öle sind das „Jing“, also die Essenz der Pflanze. Das Konzept von Jing gibt es auch beim Menschen – es wird in den Nieren gespeichert. 

  • In der westlichen Medizin besteht eine enge Verbindung zwischen dem Geruchssinn und dem Limbischen System, das bei der Entstehung von Gefühlen eine wichtige Rolle spielt. 

  • Eine besondere Anwendung finden Ätherische Öle in der kalten Jahreszeit. Häufig findet man „Wind“ Erkrankungen, die man in Wind-Kälte und Wind-Hitze unterteilt. 

  • Wind-Kälte: Aversion gegen Wind, Frösteln, Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten, laufenden Nase
    Wirksame Öle: Ingwer, Eukalyptus, Basilikum, Gewürze, Perilla

  • Wind-Hitze: Fieber, Schwitzen, gerötete Augen, Halsschmerzen, Durst, Husten mit gelbem Auswurf, Verstopfung
    Wirksame Öle: Pfefferminze, Zitrone, Zitronengras, Zitronenmelisse

 

 

 

 

Quelle: Master Jeffrey Yuen, Essential Oils for Respiratory Wellness, Chiway 2018

Zehn Anti-Stress Tipps

Jean-Philippe Rüegg

Mit der Akupunktur haben wir ein wertvolles Werkzeug um Stressfolge-Erkrankungen zu behandeln. Was gibt es aber für Möglichkeiten, um mit Stress sinnvoll umzugehen und Erkrankungen vorzubeugen? Diese 10-Punkte-Liste wurde von unseren Therapeuten bei New Leaves als kurzen Denkanstoss zusammengestellt. Der Schlüssel im Stressmanagement ist der Aufbau von emotionaler Stärke, die Kontrolle über stressauslösende Situationen übernehmen, ein gutes soziales Netzwerk aufbauen sowie positive Perspektiven schaffen.

1. Aktiv sein

Sportliche Aktivität wird den Stress zwar nicht verschwinden lassen, aber kann dazu führen, dass eine intensive emotionale Aktivierung reduziert werden kann, die Gedankenwelt sich beruhigt und wir ruhiger an die Herausforderung des Alltages herangehen können. Der Kontakt mit der Natur wirkt oft auch Wunder.

2. Kontrolle übernehmen

Es gibt immer die Lösungswege für ein Problem, die jedoch aktiv anzugehen sind. Passiv zu verbleiben und in negativen Gedankengängen, wie „ich kann an meiner Situation nichts verändern“, zu verweilen, wird den Stresspegel aufrechterhalten.

3. Sich ein gutes Netzwerk schaffen

Aktivitäten, die wir mit wohlwollenden Freunden oder Familie unternehmen, helfen und entspannen uns. Spass zu haben aber auch über schwierige Situationen zu sprechen, kann uns helfen, Lösungswege zu entdecken.

4. Me-Time

Nehmen Sie sich Ihren Raum für Ihre Bedürfnisse und Aktivitäten, abseits von Job und daily Business. Ein Nein sich zu erlauben kann, wenn Ihre Kapazitäten ausgeschöpft sind.

5. Neue Ziele setzen

Dies kann Ihnen helfen, mehr Selbstvertrauen zu bekommen und in Ihr persönliches Wachstumspotential zu fördern.

6. Ungesunde Verhaltensmuster vermeiden

Der übermässige Konsum von Alkohol, Nikotin, Drogen aber auch sozialer Medien werden auf längere Dauer nicht Ihre Probleme lösen, sie führen nur temporär zu Entlastung und werden längerfristig schaden.

Überdenken Sie Ihre Ernährungsgewohnheiten und achten auf eine ausgewogene Ernährung.

7. Seine Stärken für andere nutzen

Hilfsbereitschaft oder ehrenamtliche Tätigkeiten kann uns mit Sinn und Dankbarkeit erfüllen.

8. Den Tagesablauf strukturieren

Setzen Sie Prioritäten und überdenken Sie den Anspruch, Ihre To Do Liste zu leeren, Sie wird sich immer wieder füllen.

9. Positiv denken und Dankbarkeit zeigen

Schreiben Sie täglich drei Dinge auf, die Ihnen gelungen sind oder für die Sie dankbar sind.

10. Umstände akzeptieren, die nicht veränderbar sind

Legen Sie den Fokus auf das Veränderungspotential, das in Ihnen bereits vorhanden ist.

Das Herz in der Chinesischen Medizin

Jean-Philippe Rüegg

Das Herz nimmt in der Chinesischen Medizin einen besonderen Platz ein: es wird als der Kaiser unter den Organen betrachtet. Seine Funktion ist es einerseits, Blut durch den Körper zu pumpen und das Leben zu erhalten. Zusätzlich betrachtet man das Herz als die Residenz des Geistes „Shen“. Shen spiegelt sich in der Präsenz des Menschen wieder, speziell in den Augen, und ist verantwortlich für unser Bewusstsein, Denken, Wahrnehmen und Gefühlsleben. Deshalb spielt das Herz eine zentrale Rolle bei der Behandlung von psychosomatischen und psychischen Problemen. 

 

Der siebte Punkt auf dem Herz-Meridian ist einer der am häufigsten benutzten Akupunktur-Punkte. Sein Name „Shenmen“ bedeutet Tor des Geistes. Er ist einer der besten Punkte, um den Geist zu beruhigen und zu harmonisieren. Zum Wirkungsspektrum von Herz 7 zählen häufig Folgesymptome unserer leistungsorientierten Gesellschaft wie Schlafstörungen, Besorgtheit, Ängste oder Ruhelosigkeit. Der Punkt befindet sich auf Höhe der Handgelenksfalte (beim „Os pisiforme“).

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BBC Sendung über Akupunktur

Jean-Philippe Rüegg

„Damit Akupunktur wirkt, muss man daran glauben“ oder „Das ist doch alles nur Placebo“: diese Aussagen hört man häufig wenn es um das Thema Akupunktur geht. Doch ist das wirklich so? Und was sagt die Wissenschaft dazu? In einer BBC Sendung haben sich Wissenschaftler aus verschiedenen Fachgebieten diesem Thema gewidmet - mit spannenden Resultaten, speziell wenn es um die Behandlung von Schmerzen geht. Dank moderner bildgebender Verfahren ist es heute möglich, sich ein Bild davon zu machen, was im Gehirn passiert wenn eine Nadel gesetzt wird und, was besonders interessant ist, was die Stimulierung der Nadel bewirkt. Lernen Sie in dieser Sendung mehr über die Hintergründe dieser Methode: von den Anfängen vor mehreren Tausend Jahren, über Operationen am offenen Herzen mit Akupunktur-Anästhesie bis hin zum Fazit einer Gruppe von unvoreingenommenen Wissenschaftlern. Die Sendung ist in Englisch.